Pressebericht Dez 2024

Herbstversammlung Angelverein Neuenhaus e.V.

am 15.11.2024

Zum Ende der Angelsaison veranstalten die Neuenhauser Angler ihre obligatorische Herbstversammlung, in der der Vorstand einen Rückblick auf das Jahr gibt, einen Ausblick auf das
kommende Jahr wagt und Ehrungen vornimmt.

Mitte November fand die diesjährige Versammlung statt, durch die der Vorsitzende Hans-Jürgen Klünder führte.

Das beherrschende Thema war natürlich das Vechtearm-Projekt in der Gemeinde Gölenkamp. Nach einer mehr als vierjährigen Planungs- und Bauphase war der neu entstandene Altarm im August 2024 offiziell eingeweiht worden.
Für dieses Projekt wurde der Angelverein im September im Rahmen des Naturschutz-Wettbewerbs "Bach im Fluss" geehrt. Unter mehr als 40 Teilnehmern hatte der Angelverein Neuenhaus einen hervorragenden 2. Platz belegt.
Hans-Jürgen Klünder erinnerte in diesem Zusammenhang an den Initiator des Projektes, den ehemaligen Vorsitzenden Friedhelm Gießmann, der im Januar 2022 plötzlich und unerwartet verstarb, und würdigte die besonderen Verdienste des Gewässerbiologen Dr. Jens Salva und des ebenfalls verstorbenen Neuenhauser Bürgermeisters Paul Mokry, die tatkräftig die Projektrealisierung und Finanzierung unterstützten.
Klünder dankte auf diesem Weg auch noch einmal den beteiligten Sponsoren, Behörden und Institutionen für die erfolgreiche Umsetzung.

Dr. Jens Salva war es dann auch, der vor den anwesenden Versammlungsteilnehmern einen Impulsvortrag zum Thema "Aalbesatz" hielt.
Dieses Thema beschäftigt seit 2011 auch den Angelverein Neuenhaus. Seitdem ist der Verein an einem landesweiten Projekt beteiligt, um die Sicherung des Aalbestandes durch Besatzmaßnahmen zu fördern.
Seit den 80er Jahren ist weltweit ein Rückgang des Aalbestandes zu verzeichnen und die Situation verschärft sich seit Jahren so weit, dass der Aal in seiner Existenz als bedroht gilt.
Gründe dafür sind Umwelteinflüsse, Überfischung und veränderte Lebensräume für diese Fischart.
Während viele Staaten in Europa den Aalfang einschränken oder sogar ganz verbieten, setzt das Land Niedersachsen auf die Unterstützung durch die Fischereiverbände und der angegliederten Vereine bei der Beschaffung und Umsetzung des Aalbesatzes und beteiligt sich mit einer Übernahme von 60% der Kosten.
Sinn und Zweck dieses Aalmanagement werden seit einigen Jahren kritisch hinterfragt. Jens Salva, Gewässerbiologe des Landesfischereiverbandes Weser-Ems stellte in der Versammlung Studienergebnisse vor, wonach das Aal-Förderungsprogramm deutliche Erfolge zeigt.
Der Laie muss dazu wissen, dass der Aal nur an einem Ort auf der Welt, der Sagasso-See im Atlantik schlüpft und nach heutigem Stand der Forschung grundsätzlich nicht reproduzierbar ist. Im Larvenstadium zieht er dann durch die Ozeane weltweit in die Flüsse hoch, verbringt dort die nächsten Entwicklungsstadien, um dann als sogenannter Blankaal wieder ins Meer zurück zu seinem Ursprungsgebiet zu ziehen, um sich dort zu vermehren.
Der Aalbesatz wird nur dadurch möglich, dass der Aal im Larvenstadium entnommen und dann in Aufzuchtfarmen "vorgestreckt" und anschließend als "Farmaal" flächendeckend in den Flüssen wieder besetzt wird.
Die Rückwanderung der Blankaale, die in den letzten Jahren drastisch zurückgegangen war, hat dadurch um 35 % wieder zugenommen. Ohne diese Besatzmaßnahmen würde diese Quote bei maximal 3 bis 8% liegen.
Dieses Ergebnis zeigt, wie wichtig die Aalbesatz-Förderung in Niedersachsen ist.

Es gab auch einige Ehrungen:

• Auf 50-jährige Mitgliedschaft zurückblicken durften Claus-Dieter Haubrich und Jürgen Meyer.

• Für 40 Jahre Vereinsmitgliedschaft geehrt wurden Gert Oostergetelo, Helmut Roßdeutscher und Heinz-Gerd Gosselink.

Derzeit planen die Neuenhauser Angler ihr 75-jähriges Jubiläum im kommenden Jahr. Über die Veranstaltungen und Aktivitäten wird zeitnah berichtet.

Mit freundlichen Grüßen
Albin Trüün
c/o Angelverein Neuenhaus e.V.